KOSTENFALLE

Es ist nicht der Wind, der den Bau von Windturbinen in der Schweiz antreibt, sondern die Subventionen.

Ohne massivste staatliche Subventionierung würde in unserem Land niemand in Windturbinen investieren – 2019 wurden 87% der Windenergiekosten der Schweiz durch Subventionen finanziert. Der Betrieb der rund 800 vom Bund geplanten Anlagen würde jährlich rund eine Milliarde an Subventionen erfordern.
Die Förderung durch die öffentliche Hand ist so massiv, dass das Wind-Aufkommen praktisch keine Rolle spielt

Die Frage ist berechtigt, ob und wie lange sich die Steuerzahler das leisten können und wollen. Sollten die Subventionen wegfallen, stehen die Betreiber der Windparks mit nicht mehr rentabel zu betreibenden Anlagen da – gerade beim Modell des Bürgerwindparks birgt das gewaltige Risiken für die Beteiligten.

Um die Wirtschaftlichkeit von Windenergie genauer zu analysieren, lohnt sich ein Blick ins benachbarte Ausland  – wechseln sich doch z.B. die beiden Länder mit dem höchsten Anteil an Windkraft – Deutschland und Dänemark – ab, als die Länder mit den weltweit höchsten Strompreisen. Zudem hat Deutschland 2022 wegen langanhaltenden Windflauten und reduziertem AKW-Park soviel Gas und Kohle verstromt wie noch nie und fiel dadurch beim CO2 Ausstoss pro erzeugter kwh auf den Stand der 90er Jahre zurück.

CO2-Ausstoss durch Stromproduktion in Europa

CO2-Ausstoss durch Stromproduktion Europa Dez. 2022
CO2-Intensität pro erzeugter kWh, Dezember 2022
Quelle: app.electricitymaps.com

Während sich die europäischen Strom-Grosshandelspreise schon vor dem Ukraine-Krieg durch Wegfall von Kapazitäten vervielfacht haben, hat sich die Situation durch den Ausfall von billigem russischem Gas nochmals massiv verschärft und die Strompreise in schwindelerregende Höhen getrieben.
Die exorbitant gestiegenen Energie-Preise stellt die produzierende Industrie in Deutschland vor ernsthafte Probleme und resultiert in täglichen Meldungen über den Abbau von Arbeitsplätzen und der Auslagerung von Produktionsstätten in Länder mit tieferen Energiekosten.

Das Ziel der ganzen Übung wird so zur Farce: Obwohl Deutschland schon fast 700 Milliarden EURO (!) in die Energiewende investiert hat, hat das Land nach Polen den zweithöchsten CO2-Ausstoss aller europäischen Länder pro erzeugter Kilowattstunde. Dies beim weltweit höchsten Strompreis, der ein richtiggehende Deindustrialisierung des Landes zur Folge hat.

Fazit:  Viel Geld verbrannt und für die Umwelt absolut keinen Nutzen erzielt – im Gegenteil.

Ein absolutes Armutszeugnis und der finale Beweis für das komplette Scheitern der Energiewende – wieso sollte die Schweiz diesen Irrweg nachahmen?

KOSTEN DURCH DOPPELTE INFRASTRUKTUR

Durch die volatile, wetterabhängige Stromerzeugung kann unter Umständen über mehrere Wochen nicht mit Ertrag der Windanlagen gerechnet werden. Das bedeutet, es braucht dieselbe installierte Leistung nochmals in Form eines Backups mit konventionellen Kraftwerken, die schnell und flexibel diese Produktionslücken der Windenergie füllen können.

Diese Verdoppelung der Infrastruktur ist natürlich nicht gratis zu haben, muss doch ein kompletter paralleler Kraftwerkspark unterhalten und betrieben werden. Technisch möglich wären Pumpspeicher-Anlagen, deren Kapazität jedoch völlig ungenügend ist, oder Gaskraftwerke. Gemäss Energiestrategie 2050 des Bundes wäre der Zubau von Gas-Kombi-Kraftwerken geplant, von denen aber erst eines in Birr AG realisiert wurde.

Diese doppelte Kraftwerksinfrastruktur bedeutet also EINSTIEG in fossile Energien! Dies macht uns abhängig von internationalen Öl- und Gas-Exporteuren und birgt grosse Risiken bezüglich dem Weltmarktpreis aufgrund geopolitischer Veränderungen.

WINDSTROM UND VERTEILNETZ

Die Unregelmässigkeit der Windstromproduktion bedingt eine überdimensionierte Infrastruktur und damit verdeckte Kosten für alle Konsumenten. Dazu kommen neue Eingriffe in die Umwelt

Windkraftanlagen in grösserer Zahl belasten unter Vollast das Netz immens, da eine Verdopplung der Windleistung eine Verachtfachung der Stromerzeugung bedeutet. Auch wenn diese Spitzen nur selten und für kurze Zeit auftreten, muss die Netzinfrastruktur völlig unnötig überdimensioniert werden.

Die finanziellen Konsequenzen des nötig werdenden Ausbau des Verteilnetzes werden in den Budgets der Windparks nicht berücksichtigt.
Gemäss einer Studie des Bundes sind aber bis 2050 75Mia SFR (!) zu budgetieren für die Anpassungen der Netzinfrastruktur an diese Belastungen.

DIE ENERGIESTRATEGIE DES BUNDES MACHT UNS ABHÄNGIGER VOM AUSLAND

Hält eines der Lieblingsargument der Wind-Lobby – Unabhängige Stromerzeugung – einem Faktencheck stand?

Die Schweiz verfügt zur Zeit über einen weitestgehend CO2-neutralen Strommix aus Wasserkraft, Atomkraft und Erneuerbaren, der Anteil der Fossilen beträgt aktuell unter 2%.

Nun kommt aber der Fun Fact der ganzen Sache: mit dem Ausbau der Erneuerbaren und dem Abschalten der ca. 32% Atomkraft-Anteils wird die Schweiz erst richtig in die Verbrennung von fossilen Brennstoffen einsteigen und somit seine Abhängigkeit vom Ausland vergrössern. Um die nötige Backup-Infrastruktur zu gewährleisten  wird deren Anteil in den nächsten 12 Jahren mittels Gas-Kombikraftwerken und entsprechenden Gas-Importen auf mind. 20% gesteigert (mit entsprechendem CO2-Austoss). Den meisten Befürwortern der «Energiewende» dürfte dies vermutlich nicht bewusst sein. Aber genau so ist es in der Energie-Strategie 2050 festgehalten, wie man in der folgenden Grafik erkennen kann.

Energiestrategie 2050

Energiestrategie 2050
Zusammensetzung des Elektrizitätsangebots (reine Inlandproduktion) bis 2020, 2035, 2050 auf Basis des vorliegenden Massnahmenpakets des Bundesrates
Quelle: Prognos

Aber wieso benötigt man beim Ausbau von Windenergie einen Ausbau von konventionellen Kraftwerken?

Wieso brauchen wir Gas-Kombi-Kraftwerke – oder wie in Birr, ein mit Öl betriebenes Kraftwerk?

Hier kommt die Problematik der volatilen, komplett zufälligen Tageszeit- und wetterabhängigen Stromerzeugung der erneuerbaren Energien durch Wind und Sonne zum Tragen.

Unten stehend sehen wir einen Erzeuger-Chart der ersten zwei Dezemberwochen 2022 aus Deutschland. Dieser zeigt, dass die erzeugte Leistung an Windkraft über Tage weit unter 5 GW blieb – dies trotz einer installierten Leistung von über 60 GW  Diese Dunkelflauten – kein Wind bei wenig Sonne –  bedingen Reserve-Kapazitäten konventioneller Kraftwerke gleicher Kapazität wie die installierte Leistung von Wind- und Sonnen-Energie. Solche Dunkelflauten kommen übrigens v.a. im Winter öfter vor und betreffen meist nicht nur eine kleine Region, sondern in der Regel halb Europa.

Erzeugerchart DE
Stromerzeugung in Deutschland vom 1. bis 15. Dezember 2022
Quelle: energy-charts.info

Aber auch im Sommer 2022 war es über Monate sehr lange windstill – aus diesem Grund erreichte die verstromte Gas-Menge im Mai und August 2022 trotz der kriegsbedingt herrschenden Gas-Mangellage in Deutschland absolute Rekordwerte – was beim aktuellen Gas-Preis verheerende Kostenfolgen für die Konsumenten und Betriebe hat. Die Abschaltung der Kernkraftwerke bewirkt zudem noch den Wegfall von kostengünstiger sauberer Bandenergie, was die Kostenfolgen nochmals drastischer ansteigen lässt.