GESUNDHEITLICHE AUSWIRKUNGEN AUF MENSCH, TIER UND UMWELT

Die drei Windkraftanlagen sind sehr nahe am bewohnten Gebiet auf der Twerenegg geplant. Die Abstände zu den Höfen beträgt teilweise nur rund 300 m. Daher ist es zwingend, sich mit den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen solcher Anlagen zu befassen. Die Themen Schattenwurf, Lärmbelästigung und Infraschall werden gern kleingeredet, können für Anwohner aber zu ernsthaften Beeinträchtigungen führen.

Die Anlagen können so nahe am bewohnten Gebiet geplant werden, da in der Schweiz keine gesetzlichen Richtlinien für Mindestabstände von Windenergieanlagen zu Siedlungsgebieten existieren. Es gilt einzig die Lärmschutzverordnung LSV einzuhalten. Mindestabstände von 1000 m und mehr sind derweil in ganz Europa gängige Praxis.

SCHATTENWURF UND STROBOSKOP-EFFEKT

Die Windturbinen sind riesige, senkrecht stehende Maschinen, deren Rotoren bei sonnigem Wetter pulsierenden Schatten werfen, der sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h bewegt.

Wenn die Rotoren drehen, ist ihr Schatten sehr störend, da er rhythmisch über den Boden streicht. Wenn diese Schatten ein Haus streifen, verändert sich der Lichteinfall im Innern alle paar Sekunden. Dieses Phänomen wird stroboskopischer Effekt oder Disco-Effekt genannt. Er entsteht vor allem am Morgen oder gegen Abend und er kann noch 1500 m von einem Windpark entfernt auftreten.

Wenn mehrere Windturbinen hintereinander installiert sind (im Gebiet Menzberg-Twerenegg sind 3 geplant), können die benachbarten Liegenschaften während langer Zeit betroffen sein. Diese Häuser verlieren in der Folge nicht nur an Lebensqualität, sondern auch ihren Wert.

In der Schweiz gibt es keine Mindestabstände oder Grenzwerte für den Schattenwurf.

Beispiel betroffenes Wohnzimmer

SCHALL UND INFRASCHALL

Gefährlich ist, was man nicht hört

Ein Windrad mit 3.2MW Leistung erzeugt einen Schallleistungspegel von ca. 105db(A). Zum Vergleich: ein Motorrad verliert in der Schweiz ab einer Lautstärke von 80dB(A) die Zulassung.

Als noch viel relevanter muss aber der Infraschall beurteilt werden. Als Infraschall bezeichnet man Schall mit sehr niedrigen Frequenzen, der übers Gehör nicht direkt hörbar ist, aber sehr wohl fühlbar ist. Diese Frequenzen werden sowohl über die Luft durch die riesigen Rotor-Blätter erzeugt wie auch durch die ins Fundament übertragenen Vibrationen über den Boden übertragen und können bis zu 10km weit spürbar sein.

Ähnlich wie Föhnwinde, die ebenfalls unhörbare niederfrequente Schallwellen produzieren, können auch Windräder Schlafstörungen und Unwohlsein durch Kopfweh, Migräne, Übelkeit bis hin zu Herzrhythmusstörungen auslösen.

Diese Phänomene sind noch wenig erforscht, vor allem bei Projekten in dieser Grössenordnung.

Hinzukommt der hörbare Lärm, regelmässig sich wiederholende Geräusche die lange andauern.  Je nachdem wie der Wind bläst kann hier auf menschliche Ruhezeiten keine Rücksicht genommen werden. Dies verursacht Stress und hat Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden zur Folge. Die meisten europäischen Länder haben Mindestabstände von 1000-3000m zwischen Wohnbauten und Windkraftanlagen eingeführt.

Drehzahltest, Vibrationen:

LEBENSRÄUME DER TIERE, VOGELWELT

Sowohl in der Luft (durch Kollision) als auch am Boden (durch Lebensraumveränderung) bedrohen Windturbinen unsere Tier- und Pflanzenwelt. Verschiedene Vogelarten wie auch die grossen heimischen Greifvögel Milan oder Mäusebussard und auch Fledermäuse werden gefährdet. Fledermäuse bilden einen wichtigen Faktor bei der Schädlingsbekämpfung und fehlen nicht nur dem Naturkreislauf sondern auch der Landwirtschaft schmerzlich.

Wer hätte das gedacht, auch Insekten sind betroffen. Sie sterben zu Milliarden und ihre Ablagerungen auf den Rotorblättern können die Windturbinen in ihrer Produktivität einschränken. Sie werden langsamer. Im Falle einer grossen Menge an Insekten können diese sogar die Rotorblätter so verkleben, dass sie nicht mehr vollständig funktionstüchtig sind.

Die Schutzmassnahmen der Windturbinen, z.B. akustische Signale oder stoppen der Windturbinen sind schwierig anzuwenden und tragen auf der anderen Seite auch dazu bei die Stromproduktion zu reduzieren.

…und wenn es dunkel wird, kommt zur Lärmbelastung noch die Lichtbelastung der roten Positionslichter der Windturbinen dazu. Sie stören Mensch und Tier.

GEFAHR FÜR GRUNDWASSER UND QUELLEN

Tausende Tonnen Stahlbeton in Sandstein und Nagelfluh können Wasserläufe stark beeinträchtigen. Wer die möglichen Standorte der Windturbinen auf der Karte sieht, erkennt die Wasserläufe in unmittelbarer Nähe.

Die Gondeln der Windturbinen enthalten grössere Mengen Öl und Schmiermittel das bei einer Havarie frei werden kann. Der Abrieb der Rotorblätter vergiftet Land und Wasser mit winzigen Carbonfasern.

All dies hat Auswirkungen auf das aufeinander abgestimmte Ökosystem. 

Standorte Windpark Menzberg
Quelle Kartenlayout: search.ch
WALDRODUNGEN FÜR ZUFÄLLIG ANFALLENDEN STROM?

Unsere Wälder, die über die Jahre durch einen strengen Waldschutz und Wiederaufforstungen gestärkt werden konnten, leisten eine unschätzbare Arbeit, indem sie Riesenmengen an CO2 aus der Luft absorbieren und umwandeln. Diese Wälder bieten den Wildtieren Schutz und auch Nahrung, sie bilden Erholungsgebiete und Ruhepole für uns Menschen. Aus ihrem Holz entstehen nicht nur Häuser und Ställe, Möbel und Masten, sondern sie zählen zu den nachwachsenden Rohstoffen, die zur Energieversorgung benötigt werden.

Warum werden Windräder in Waldgebieten – wie in unserem Fall mitten im Allmendwald – geplant? Warum setzt man die Wald-Ökosysteme aufs Spiel? Das ist nichts anderes als vermeintlicher Klimaschutz auf Kosten des Natur- und Umweltschutzes – denn es handelt sich hier ja um nicht planbare und sehr schwankende Stromerzeugung.